Brot ohne Kneten

Teig beginnt zu gehen.

Ernsthaft? Hätte ich gewußt, wie einfach der Einstig in das „Brot-selber-backen“ ist, hätte ich mir das Geld für Brotbackmischungen und Bortbackautomaten echt gespart. Wobei ich zugeben muss: Ich war nie wirklich unzufrieden mit den Ergebnissen aus unserem Billo*-Automaten. Aber, weiß man, was in den Backmischungen genau drin ist, damit die eben auch aus dem Billig-Backautomaten noch als erkennbares Brot rauskommen? Eben.

Also haben wir nach einfachen (also auch für Nerds zu bewältigende) Rezepte für den Anfang gesucht. Und gefunden. So einfach, dass ich jedes Mal wieder erschreckt darüber bin, dass es so wenig braucht, um gutes Brot zu backen.

Allerdings braucht es etwas an Zutaten zusätzlich zu den Zutaten:

  • Als Erstes braucht es Backpapier, was wohl jeder im Haus haben wird.
  • Dann braucht es eine Schüssel zum Verrühren. Und eben einen Löffel, am Besten aus Holz. Aber stabil Muster sein.
  • Dann braucht es einen Gusseisernen Tops oder Bräter, mit Deckel. Hier empfehle ich den Fontignac Cocotte Bräter Gusseisen rund 24 cm 3.6L mit Deckel spülmaschinenfest (ich bekommen für die Verlinkung KEIN Geld, KEIN Affilliate-Link). Warum? Man kann dieses Stück für rund 45 € bei Amazon kaufen, oft ist es aber auch in den Angeboten von Real,- oder Kaufland zu finden und dann gehts auch mal (für genau diesen Topf) schon mit 29,95 € an der Kasse vorbei. Ausserdem ist der Knauf oben auf dem Deckel locker fähig, die 200 Grad auszuhalten, in denen Ihr backt.
  • Dann braucht es noch einen handelsüblichen (nicht die XXL- oder XXS-Version) Kaffeebecher.
  • Naja, Teigkarte und ne Backmatte habt Ihr sicherlich da.

Fertig-Test, wie beim Kuchen…

Hier dann also jetzt das Rezept:

3 Becher Mehl
1 1/2 Becher heißes Wasser
2 TL Trockenhefe
1-2 TL Salz

(Kein Scherz! Mehr ists wirklich nicht.)

Hinweis:

Welches Mehl Ihr nehmt, ist eigentlich fast egal. Roggen pur wird nicht funktionieren. Aber ich nehme zum Beispiel 2 1/2 Tassen Weizen 1050 und 1/2 Tasse Weizen 405. Das gibt ein helles Weizenbrot, dass sehr lecker ist. Macht die Portion nicht künstlich größer! Hefebrot (also Brot, das nicht sauerteiggeführt ist, sondern wir hier mit Hefe) bleibt nicht so lange frisch, wie sauerteiggeführtes Brot. Aber zu Zweit hat man es in drei Tagen gut weggegessen und so lange hält es auch ganz gut.

Nach dem zweiten Backen…

Zubereitung:

  • Das heiße Wasser sollte nicht heißer sein, als es aus dem Wasserhahn kommt. Auf keinen Fall kochendes Wasser nehmen und auch nicht direkt auf die Hefe gießen.
  • Alles zusammen in der Schüssel oder in der Küchenmaschine zu einem Teil verrühren.
  • Dann mindestens 3 Stunden gehen lassen.
  • Backofen auf 200 Grad (Ober und Unterhitze) vorheizen.
  • Der Teig sollte schön fluffig aus der Schüssel kommen. Laßt ihn auf die melierte Backmatte oder Arbeitsfläche gleiten. Dann mehrfach falten. Immer wieder Mehl dazugeben, damit er nicht anbappt oder klebt. Eine runden Feigling formen.
  • Den Topf mit Backpapier auslegen und den Teigling reinlegen. Oben einmal mit einem sehr scharfen Messer oder einer Rasierklinge einschneiden. Damit das Brot diesen Dekorativen Riss bekommt.
  • Dann bei geschlossenem Deckel rund 30 Minuten backen.
  • Nach 30 Minuten rausnehmen (komplett aus dem Topf) das Backpapier entfernen und das Brot wieder zurück in den Topf legen.
  • Dann, ohne Deckel weiter backen. Nach 30 Minuten gucken, ab wann Euch die Bräunung gefällt. Dann kann das Brot raus.
  • Ich lasse es immer auf zwei Holzkochlöffeln liegend auskühlen. Damit es unter dem Brot nicht anfängt zu schwitzen und damit Feuchtigkeit entsteht.
  • E voila! Fertig. Guten Appetit.

Ergebnis ohne Mehlieren nach dem Backen.

Ein Tip:

Ein µ (Mü) dicker geschnitten, nur mit Butter, schmeckt das Brot frisch richtig klasse.

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* Billo = Nicht nur günstig sondern „billig“ und das sowohl vom Preis, also auch der Verarbeitung.

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